Natur- und Artenschutz braucht weitere Unterstützer


An vielen Haustüren im Kreis Offenbach, genauer gesagt in den Gemeinden Dietzenbach, Rödermark, Hainburg und Neu-Isenburg, werden vom 20. Februar 2023 an für 4 bis 6 Wochen Studenten im Rahmen einer Aktion des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) um Unterstützung für die lokale Naturschutzarbeit werben. Der NABU-Kreisvorsitzende Dr. Rüdiger Werner erklärt die Aktion: „Immer mehr Bürger sind sich der Wichtigkeit von Umwelt-, Natur- und Artenschutz bewusst und sehen die Arbeit der ehrenamtlich arbeitenden örtlichen Naturschutzverbände positiv. Doch bei vielen fehlt noch ein kleiner Impuls, um diese wichtige Arbeit auch tatkräftig oder zumindest finanziell durch einen Mitgliedsbeitrag zu unterstützen. Dieser Impuls soll nun durch die Informationsoffensive an der Haustüre ankommen. Das Werbeteam will dazu gezielt die Bürger vor Ort ansprechen und fragen, ob sie dem NABU bei seiner ehrenamtlichen Arbeit unterstützen möchten.“

 

Um die gewohnte Artenvielfalt in unserer Landschaft zu erhalten, ist leider an immer mehr Stellen aktive Landschaftspflege nötig. Die Artenkenntnis und das Wissen um die Natur nimmt in der Bevölkerung immer mehr ab. Dem wirkt der NABU mit vielfältigen Angeboten entgegen. Es gibt also immer mehr Aufgaben für den ehrenamtlichen Naturschutz, die für die Aktiven, die auch immer älter werden, oft kaum noch zu leisten sind. Darauf soll unter anderem aufmerksam gemacht werden. Doch nicht nur tatkräftige, auch finanzielle Hilfe wird benötigt. Denn vom Flächenkauf über Artenschutzprojekte bis hin zu Material für Nistkastenbau und die Jugendarbeit ist nichts umsonst zu haben.

Dr. Werner (links) und das Wesser-Team


Im Kreisgebiet sind 10 NABU-Ortsgruppen aktiv, die tausende Nistkästen und hunderte Fledermauskästen betreuen, den Kröten bei der Wanderung helfen, Biotope anlegen und pflegen. Von vielen Ortsgruppen werden die Schwalbenbestände seit Jahren kartiert und gezählt. Die einzelnen Gruppen betreuen und pflegen Schutzgebiete, mähen Wiesen, pflegen Waldränder und halten die Verbuschung von Grünland zurück. Ein weiterer Schwerpunkt vieler Gruppen ist die Pflege von fremden wie eigenen Streuobstwiesen, inklusive des Kelterns des geernteten Obstes, um diesen artenreichen und für die Region typischen Lebensraum zu erhalten.

Bei dem Team, das für den NABU unterwegs ist, handelt es sich um Studenten, die sich bei einer vom NABU beauftragten Agentur beworben haben, um für eine gemeinnützige Organisation wie den NABU Mitglieder zu gewinnen. Die jungen Leute kommen aus dem gesamten Bundesgebiet und führen die Aktion unter Führung der NABU-Kreisverbände durch. Organisiert wird die Aktion landesweit vom NABU-Landesverband in Wetzlar. Die jungen Naturschützer sind täglich ab 12.30 Uhr bis etwa 20:30 Uhr in der Region unterwegs. Dabei kann es vorkommen, dass es noch nach Einbruch der Dunkelheit an der Haustür klingelt, da man auch Berufstätige für den Naturschutz gewinnen möchte. Es werden keine Spenden angenommen oder Bargeldgeschäfte getätigt, sondern es wird vor allem informiert und letztendlich um Mitgliedschaft geworben.

„Mit 3.450 Mitgliedern ist der NABU flächendeckend im Kreis vertreten und heute schon eine starke Gemeinschaft“, sagt Dr. Werner, „jedoch ist diese Zahl im Verhältnis zur Einwohnerzahl immer noch eine der niedrigsten aller hessischen Landkreise. Daher erhoffen wir uns durch die anstehende Werbeaktion einen neuen Schub bei den Mitgliederzahlen, der sich hoffentlich auch bei der Zahl der Aktiven auswirken wird.“ Bundesweit hat die Naturschutzorganisation inzwischen mehr als 800.000 Mitglieder.

Der Startschuss für die Informationswochen fällt am 20. Februar in Dietzenbach. Eine Woche später beginnt die Werbung in Hainburg. Kurz darauf folgt Rödermark und zum Ab-schluss werden die Werber in Neu-Isenburg unterwegs sein. Es werden keine Spenden angenommen oder Bargeldgeschäfte getätigt, sondern es wird vor allem informiert und letztendlich um Mitgliedschaft geworben.

 Für Fragen zur Werbekampagne ist der NABU-Kreisverband unter Tel. 06074-2112030 (Dr. Rüdiger Werner) zu erreichen.